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Mitleid und die "wissenschaftliche Priesterschaft": Umformung der viktorianischen "Moral Economy"? (GW 703)

Projektleitung:
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With the rise of evolutionary models of morality after 1859, to what extent was social practice reconfigured according to new notions of the meaning of compassion?

Laut Bain's "Emotion and the Will" ist Mitleid das "Mitfühlen von Schmerzen" und eine "sichere Quelle guter Taten bei jeder Form von Leiden." Der "Mitleidende erfährt den Schmerz dessen er Zeuge ist" und "erlebt ihn als wäre er sein eigener." Diese Mischung aus "weichen Gefühlen" und "Mitgefühl" wird durch ein "Zugehörigkeitsgefühl" beim Erfahren von Ungerechtigkeiten jeder Art aktiviert. Die genaue Natur von Mitgefühl und die moralischen Handlungen, die es mobilisiert, waren im späten Viktorianischen Zeitalter umstritten. Diese Diskussion um das Mitleid steht im Zentrum des Projektes. Wären Männer mit Einfluss hartherzig, dann wäre die ganze Gesellschaft in Gefahr. Dies umschreibt in Kürze die Ängste der Zeitgenossen, die angesichts der steigenden Popularität des Darwinismus nach 1859 einen düsteren Materialismus erahnten, der ein Naturgesetz propagierte, nach dem nur die Stärksten überleben und die Schwachen vernichtet würden. Ein Befürworter Darwins zu sein, so wurde behauptet, bedeute auch ein Mensch ohne Gefühl zu sein, und damit ein Mensch ohne Moral. Thomas Chalmers beschwerte sich einmal über den Staat, der das Mitleid durch Gesetzgebungen in moralischen Angelegenheiten für sich vereinnahmte. "Nichts" sagte er, "tötet effizienter Mitleid ab als sich auf diese Weise einzumischen." Die Studie geht der Frage nach, ob der Aufstieg der Darwinschen "Moral Economy", die ganz klar eine Göttlichkeit des Gewissens verneinte, tatsächlich eine Zunahme dieser "Einmischung" bewirkte.