Gefühl und Genauigkeit. Empirische Ästhetik um 1900
21.06.2012
Organisation: Jutta Müller-Tamm, Henning Schmidgen, Tobias Wilke
21. und 22. Juni 2012
Um 1870 erfährt das ästhetische Wissen einen bemerkenswerten Umbruch. Teile der Psychophysiologie, der Komplex der so genannten Einfühlungsästhetik und die Anfänge der experimentellen Phonetik konvergieren zu einer Empirischen Ästhetik. In den Folgejahren werden erstmals Versuche unternommen, das Gebiet der ästhetischen Gefühle und Empfindungen mit den experimentellen Verfahren der Naturwissenschaften zu erforschen. Doch was sind die »affekt- poetischen« Konsequenzen dieser Entwicklung? Welche materiellen Forschungspraktiken liegen ihr zugrunde, wie ist ihre rhetorische Organisation beschaffen und welche kunsttheoretischen Implikationen weist sie auf?
Programm
Donnerstag, 21.06.2012
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Begrüßung und Einführung (Jutta Müller-Tamm, Berlin; Henning Schmidgen, Regensburg; Tobias Wilke, New York)
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Linienpsychologie. Versionen der Einfühlungstheorie um 1900 (Sabine Mainberger, Bonn)
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Das Gewicht der Abstraktion. (Malika Maskarinec, Basel)
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Schwingungs-Bilder. Ästhetische Einfühlung zwischen Seele und Gehirn (Tobias Wilke, New York)
Freitag, 22.06.2012
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Literatur im Labor. Physiologische und psychologische Praktiken, ca. 1850–1900 (Henning Schmidgen, Regensburg)
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Parapsychophysik. Die technischen Oberflächen der Emotion (Stefan Rieger, Bochum)
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»Voir venir les choses«. Lebenswissenschaften und poetische Sprache um 1900 (Hans-Christian von Hermann, Berlin)
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Ästhetische Schwellen. Zum Verhältnis von Fiktion und Emotion in der psychologischen Ästhetik um 1900 (Jutta Müller-Tamm, Berlin)
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»Momentane Mimik und potentielle Energetik«. Aby Warburgs Ausdruckskunde zwischen Ästhetik und Naturwissenschaft (Kerstin Thomas, Mainz)
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Schlusskommentar (Christian Allesch, Salzburg)