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Vortragsreihe: Kultur- und sozialanthropologische Fragestellungen der Emotionsforschung

Im Sommersemester 2013 wird die Vortragsreihe "Talking Emotion" mit drei hochkarätigen, international renommierten Vortragenden fortgesetzt. Sie bieten innovative Perspektiven auf kultur- und sozialanthropologische Fragestellungen der Emotionswissenschaft, die auch in Zukunft einen der Forschungsschwerpunkte von Languages of Emotion bilden werden. Die Vorträge finden an drei Freitagen im Mai in Folge statt, Veranstaltungsort ist die Freie Universität Berlin, Raum KL 32/202, Rostlaube, Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin.

 

News vom 12.05.2013

Monique Scheer: Emotionspraktiken/Emotion als Praxis

Am 17. Mai 2013 eröffnet Monique Scheer vom Institut für Empirische Kulturwissenschaften der Universität Tübingen die Reihe mit „Emotionspraktiken/Emotion als Praxis“, einem theoretisch-methodischen Vorschlag für die kulturwissenschaftliche Emotionsforschung. Ihr Vortrag stellt die Frage, inwiefern ein praxistheoretischer Ansatz die analytische Kluft zwischen einem (objektiven) emotionalen Ausdruck und der (subjektiven) emotionalen Erfahrung überbrücken und eine Wiederaufnahme des Körpers in die Analyse erlauben könnte, ohne diesen vorkulturell zu denken, sondern vielmehr in Anlehnung an Bourdieu als Körper mit Habitus.

Batja Mesquita: The Cultural Shaping of Emotions

In der darauf folgenden Woche, am 24. Mai 2013, spricht Batja Mesquita vom Center for Cultural and Social Psychology der Universität Leiden, Belgien, über "The Cultural Shaping of Emotions." Sie präsentiert darin zwei Grundmechanismen, nach denen sich emotionale Erfahrungen an kulturell codierten Beziehungsidealen ausrichten. Die Art und Weise, wie Menschen in kulturspezifischen Situationen sozial interagieren und sich in Beziehung zueinander verhalten, könnte direkten Einfluss auf die Ausgestaltung ihrer Emotionen haben. Mesquita plädiert gleichsam für ein gestärktes Bewusstsein darüber, wie Kultur durch emotionale Interaktion produziert und reproduziert wird.

Joanna Pfaff-Czarnecka: Multiple Zugehörigkeiten und die Herausforderungen biographischer Navigation

Am 31. Mai 2013 beschließt Joanna Pfaff-Czarnecka vom Institut für Sozialanthropologie an der Fakultät für Soziologie der Universität Bielefeld, die Vortragsreihe. Sie spricht zum Thema „Multiple Zugehörigkeiten und die Herausforderungen biographischer Navigation“. Ihr Beitrag versucht, die angestammte sozialanthropologische Perspektive auf kollektive Migrationsgemeinschaften aus Sicht der Ankunftsgesellschaft umzukehren und das Individuum in den Blick zu nehmen. Zwischen Zugehörigkeit und Zusammengehörigkeit entfaltet sich ein von sozialer und räumlicher Mobilität geprägter Bereich, der vielfältige emotionale Reaktionen bedingt. 

Zeit und Ort:

17.5., 24.5. und 31.5. jeweils 12.00 Uhr

Seminarraum KL 32/202, Habelschwerdter Allee 45