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Emotionale Kommunikation in Eltern-Kind Interaktionen: Ein artübergreifender Vergleich zwischen Gibbons, Schimpansen und Menschen

Ausgehend von der Bindungstheorie soll der Signalaustausch zwischen Bezugsperson und Kind auf multimodaler Ebene untersucht werden. Der artübergreifende Vergleich könnte Hinweise auf die Evolution von kommunikativen Emotionsausdrücken liefern.

Projektnr.: G 406

Manuela Lembeck

In dieser Studie sollen Eltern-Kind Interaktionen im Laufe des 1. Lebensjahr des Kindes untersucht werden. Diese treten primär im Kontext des elterlichen Fürsorgeverhaltens auf und sorgen dabei über Körpernähe, Fütter-, Pflege- und Spielsituationen zur Entwicklung einer intensiven Langzeitbeziehung bei Menschen, wie auch anderen Primaten.

Dabei soll der Schwerpunkt in der Untersuchung der Entwicklung dieser sozialen Bindung liegen, die bei Menschen und nicht-menschlichen Primaten durch den Begriff der Kommunikation geprägt ist: Dabei müssen Eltern und Kind lernen, wie visuelle, taktile und vokale Signale ausgetauscht und korrekt interpretiert werden. Beispielsweise signalisiert Lächeln eines Babys Zufriedenheit, während Weinen ein Bedürfnis ausdrückt. Mit zunehmendem Alter des Kindes entsteht ein fein abgestimmtes Kommunikationssystem, das eine sichere Basis für die spätere Interaktion mit anderen bietet. Mehr noch, man vermutet, dass frühkindliche Erfahrungen die kindliche Emotionsregulation fördern und die Entwicklung des Signalgebrauchs im sozialen Leben einleiten.

Dieses Projekt soll durch den artübergreifenden Vergleich die Frage untersuchen, ob es einen evolutionären Trend in der Eltern-Kind Interaktion gibt und wie sich dieser in Veränderungen im Emotionsausdruck zeigt. Ergebnisse könnten Hinweise darauf liefern, welche emotionalen Signale wir mit nicht-menschlichen Primaten teilen und welche vielleicht einzigartig menschlich sind.

Disziplin

Evolutionäre Psychologie

Betreuer

Prof. Dr. Katja Liebal