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Musik als affektive Selbstverständigung: eine integrative Untersuchung über musikalische Expressivität

Musikalische Werke sind keine Personen. Dennoch sagen wir zum Beispiel, ein Werk sei melancholisch, drücke Freude aus oder verbreite eine zuversichtliche Stimmung. Doch mit welchem Recht? Die Beantwortung dieser Frage ist grundlegend für die Musikphilosophie.

Projektnr.: G 314

Stefan Zwinggi

Die Bedeutung des Mediums Musik für das menschliche Dasein wird häufig im Zusammenhang mit menschlicher Affektivität erläutert. Und oft werden musikalischen Werken affektive Zustände zugeschrieben, nicht nur von Laien, sondern auch von Musikern, Musikkritikern und Musikwissenschaftlern. In dem Projekt soll das Wesen und, auf den Resultaten dieses ersten Teils aufbauend, im zweiten Teil der Wert der Expressivität von Musik untersucht werden, das heisst von Musik, die keine etwa wortsprachlichen oder visuellen Elemente enthält, die einen aussermusikalischen Bezug auf menschliche Affektivität ermöglichten. Folgende Leitfragen stehen im Zentrum der Untersuchung:

Worin könnte der behauptete Zusammenhang zwischen Musik und menschlicher Affektivität bestehen, wenn überhaupt? Inwieweit handelt es sich um einen systematischen Zusammenhang? Wie hängt musikalische Expressivität mit musikalischer Form zusammen? Inwiefern könnte expressive Musik zur Organisation menschlicher Affektivität beitragen? Schliesslich: Inwiefern könnte expressive Musik zu unserer affektiven Selbstverständigung beitragen?

Ziel des Projekts ist die Ausarbeitung eines historisch informierten, integrativen Ansatzes musikalischer Expressivität. Nicht nur sollen philosophische Theorien musikalischer Expressivität wohlwollend rekonstruiert und in den Ansatz integriert, sondern auch Implikationen empirischer Befunde berücksichtigt werden. Denn nur integrativ lässt sich lückenlos darlegen, wie musikalische Form und Expressivität zusammenhängen. Die integrative Untersuchung musikalischer Expressivität soll so zu einem besseren Verständnis des Mediums Musik und seiner Bedeutung für das menschliche Dasein beitragen.

Das Projekt wird unterstützt vom Schweizerischen Nationalfonds SNF.

Disziplin

Philosophie

Betreuer

Prof. Dr. Georg W. Bertram

Prof. Dr. Matthias Vogel