Altarbilder mit eingebettetem Gnadenbild im frühneuzeitlichen Italien
Der selbstreflexive Kommentar des Bildes soll über seine Möglichkeit der Affektstimulation in der frühneuzeitlichen Bildform der eingebetteten Kultbilder analysiert werden.
Projektnr.: G 301
Isabella Augart
Im Zentrum des Dissertationsvorhabens steht eine Gruppe von Altarbildern, die als „Rahmenbilder“ für verehrte Mariengnadenbilder im frühneuzeitlichen Italien entstanden. Bei den Mariengnadenbildern handelt es sich um ältere, oft wundertätige Bilder, die in den Kirchen verehrt wurden und im Untersuchungszeitraum 1470-1650 in eigens dafür geschaffene Altarbilder eingesetzt wurden. Neben einem Katalog von 60 Rahmenbildern, der sich den in der Forschung bisher nicht systematisch erfassten Bildern widmet und offene Fragen nach Datierung, Rekonstruktion der Altarwerke, Zuschreibung und Ikonographie klären soll, werden in der Dissertation Deutungsansätze verbunden, die das Zusammenspiel von ästhetischer, religiöser und historischer Struktur in den mehrteiligen Altarbildern analysieren. Im Anschluss an Ansätze der Kunstgeschichte, der Emotionsforschung, der historisch argumentierenden Bildtheorie und der Geschichte des Sehens untersucht das Promotionsprojekt die Funktion und ästhetische Struktur einer spezifischen Gattungsform des Altarbildes. Als Ergebnis wird ein Beitrag zur Medialität des pluralen Bildes und zur Semantik von Affektkonstruktionen im frühneuzeitlichen Altarbild angestrebt.
Disziplin
Kunstgeschichte
Betreuer
Prof. Dr. Klaus Krüger
PD Dr. Dr. Erna Fiorentini